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Refugien Martin Voigt – Malerei, Zeichnung, Graphik

Vom 25.Juli bis 05.November 2023

Worpsweder Kunsthalle
27726 worpswede
Bergstraße 17

Bergstraße 17
27726 Worpswede

www.worpswede-museen.de

Öffnungszeiten:
Di. bis So. 10 – 18 Uhr

Der Mensch ist von seinem Herkommen her ein Waldrandbewohner – ein Habitat, das er längst zu Gunsten seiner Weiterentwicklung aufgegeben hat. In uns verankert bleibt allerdings eine tiefe Sehnsucht nach dem
Verbundensein mit der Natur. Daher können die Berge, das Meer und besonders der Wald zu Sehnsuchtsorten werden, zu denen es den Menschen zieht und zu denen er vor den Anforderungen des modernen Lebens flüchten mag: eine Zuflucht, ein Refugium.

Vor mehr als einhundert Jahren war Worpswede mit seinen Feldern und kanaldurchzogenen Moorwiesen ein solcher Sehnsuchtsort. Künstler wie Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Heinrich Vogeler fanden hier auf der Flucht vor der Zivilisation ein Refugium und versuchten, in Kunst und Alltag wieder in Kontakt mit einem ursprünglichen Leben zu kommen und romantische Ideale zu leben. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts geriet dieses Bemühen unter dem Eindruck einer allgemeinen Fortschrittseuphorie zeitweise in Vergessenheit.
Doch nun, zum Beginn eines neuen Jahrtausends, wird wieder eine romantische Sehnsucht spürbar:
Wenn der moderne Mensch heute seine hochtechnisierten Arbeitswelten verlässt, zieht er sich gern in fantastische Computer- oder Filmwelten zurück, in mittelalterliche Elbenwälder oder ferne Galaxien.
Oder eben in die Natur, in Gärten, Parks oder Wälder, um die Verbindung zum Ursprung wiederherzustellen. Doch mit der fortschreitenden Urbanisierung wird dies immer schwerer. Mit Martin Voigt kommt ein Vertreter dieser neuen
Romantik nach Worpswede und nimmt uns mit an seine Zufluchtsorte: urzeitliche Wälder mit fantastischen Baumwesen, verschlungene Pflanzendickichte, lichte Weidengründe oder dunkle Moore.
Es sind stille Landschaften voller Magie und gleichsam aus der Zeit gefallen. Der Mensch selbst spielt hier keine Rolle, bricht nur manchmal kurz mit Gewalt ein, wenn er als Jäger den Tod bringt. Doch meist sind es friedliche Sehnsuchtsorte fernab unserer Zivilisation, und der Tod zeigt sich nur als Teil eines ewigen Kreislaufs von Werden und Vergehen. Martin Voigt will keine Dystopien erzeugen, sondern hoffnungsvolle Zufluchtsorte, in denen die
Verbundenheit aller Lebewesen spürbar wird. Man kann hier Ruhe und Frieden finden – und einen Hauch von Ewigkeit.